Jahresplan

Oktober bis März

Ruhezeit für die Bienen. Der Imker nutzt diese Zeit für das Herrichten der Beuten und andere vorbereitenden Maßnahmen.

 

April

Im Laufe des Monats April wird es Zeit zur großen Frühjahrsdurchschau. Man sucht sich dazu einen warmen, sonnigen Tag aus, an dem die Flugbienen unterwegs sind und das Öffnen der Beute keinen zu großen Wärmeverlust für das Volk verursacht. Jedes Volk wird angeschaut, ob Futtervorräte und Brut vorhanden sind. Jede Wabe wird kritisch geprüft, ein Blick genügt, wenn es darum geht, Größe und Geschlossenheit des Brutnestes festzustellen. Sind junge und verdeckelte Brut da, spart man sich die Suche nach der Königin. Findet man keine Brut, ist das Volk weisellos.

Das Volk hat Brut, ausreichend Futter und fliegt gut. Schließt den Deckel wieder und merke dir das Volk für eine rechtzeitige Honigraumerweiterung bzw. Brutraumerweiterung vor.

Das Volk hat keine Brut, die Königin ist nicht zu entdecken, es sind nur die alten Winterbienen vorhanden, die sich beim Öffnen der Beute unruhig verhalten, nicht dicht wie auf einem Brutnest zusammensitzen: Man spürt gleich, hier stimmt etwas nicht. Eine Königin lebt gut 4-5 Jahre. Die beiden ersten vollen Jahre sind die besten. Da hat die Königin ihre höchste Legeleistung und baut starke, fleißige Völker auf. Auf einem kleinen Bienenstand sind im Frühjahr keine Königinnen auf Vorrat vorhanden, die man dem weisellosen Volk geben könnte. Es lohnt sich nicht, die bald absterbenden alten Bienen zu pflegen. Das Einfachste ist, die Bienen sich an ihren Futterresten voll saugen zu lassen und dann vor den anderen Kästen abzufegen. Als Anfänger fällt es einem schwer, sich von einem Volk zu trennen, auch wenn seine Pflege aussichtslos ist und außer Arbeit nichts bringt. Bald gibt es junge Ableger oder Kunstschwärme, und die alte Völkerzahl stimmt wieder.

 

Mai

Je nach dem Entwicklungszustand des Volkes gibt man schon in der nächsten Woche, Anfang Mai oder bei schlechtem Wetter auch später die Erweiterungszarge. Sie wird mit ausgebauten leeren Waben und Mittelwände ausgestattet. Die Mittelwände sind dabei auf beiden Seiten gleich neben den Deckwaben platziert. In den Brutraum kommt ein neuer leerer Drohnenrahmen. Ist dieser mit Brut voll wird die Königin abgezogen. Somit wird die Völkerzahl automatisch erweitert. Das weisellose Bienenvolk wird jetzt Nachschaffungszellen ansetzen. Es empfiehlt sich, nach 7 Tagen nachzusehen, um eine oder zwei schöne offene Weiselzellen stehen zu lassen. Denn das Bienenvolk braucht eine gute Stockmutter. Ist alle Brut geschlüpft, kann das Bienenvolk komplett abgeschleudert werden. Eine Varroabehandlung könnte auch anschließend mit 15% igem Milchsäure durchgeführt werden.

 

Juni

Entsprechend den schwierigen Wetter - und Trachtverhältnissen sind die Erntemöglichkeiten für Honig verhältnismäßig begrenzt. Geringere Quantität muss deshalb mit größtmöglicher Qualität aufgewogen werden. Das erreichen wir nur durch einwandfreie Honiggewinnung und Honigpflege. Zuallererst muss der Honig reif sein, ehe man ihn ernten kann. Wenn man Waben mit nicht verdeckelte Honig waagerecht hält und ruckartig nach unten stößt, darf kein Honig aus den Zellen spritzen. Andernfalls enthält er noch zuviel Wasser. Gedeckelter Honig ist dagegen immer reif. Die kurze Erntezeit, die begrenzte Erntemöglichkeiten und die ernteschwachen Jahre zu überbrücken, machen die Honiglagerung notwendig. Dazu müssen geeignete Behälter verwendet werden. Zur Honiglagerung soll der infrage kommende Raum nicht wärmer als 15°C werden und keine Fremdgerüche abgeben. Bei lichtdurchlässigen Gefäßen, müssen die Behältnisse abgedunkelt werden. Honig ist wasseranziehend und zwar umso mehr, je kühler die Umgebungsluft ist. Damit der Honig aus der Umgebungsluft kein Wasser aufnimmt, soll die Luft nicht mehr als 60% Luftfeuchtigkeit haben.

 

Juli

Im Laufe des Monats ernten wir den Sommerhonig. Für die meisten Imker sind damit bereits alle Erntechancen des Jahres vorüber. Jetzt beginnt schon der Neuaufbau der Völker für das kommende Jahr. Je stärker und jünger die Völker eingewintert werden, desto besser überstehen sie die kalte Jahreszeit. Nur starke Völker leisten in der Frühjahrstracht etwas. Nun haben wir junge Königinnen, die schon ein schönes Brutnest haben. Mit denen bilden wir einen Kunstschwarm, damit die Bienen milbenfrei in den Winter kommen.

 

August

Unter normalen Bedingungen bemüht man sich, im Monat oder spätestens im September mit der Einfütterung fertig zu werden. Für die richtige Bemessung der benötigten Futtermenge verwendet man als Richtmaß die Anzahl der besetzten belassenen Waben, welche man mit 1,5 kg Futter pro Wabe multipliziert. Bei der Einfütterung ist der Wintersitz herzurichten, d.h. die Völker sollten jetzt den Raum und die Waben für die Überwinterung haben. Später soll so wenig wie möglich die von den Bienen angelegte Ordnung zu verändern. Zur Einfütterung stehen uns verschiedene Futtermittel zur Verfügung. Futterteig ist ein geeignetes Futtermittel wenn sehr früh mit dem Einfüttern begonnen wird. Es reizt praktisch nicht zur Räuberei. Die Bienen benötigen jedoch längere Zeit bis das Futter abgenommen wird. Bei spätem Einfüttern mit Teig werden die Winterbienen zu stark belastet und das Volk geschwächt. Eine Mischung von 2:1 Zuckerwasser. Das Wasser bis zum Siedepunkt erhitzen. Anschließend den Zucker eingeben erst dann umrühren. Zucker stellt immer noch die kostengünstigste Einfütterungsmethode dar. Wichtig ist jedoch absolute Sauberkeit, sonst verdirbt die Zuckerlösung sehr schnell und die Bienen werden unnötig belastet. Die Größe der Futtergabe sollte so bemessen sein, dass das Futtergeschirr nach ein paar Tagen leer ist. Honig ist das natürliche Bienenfutter. Honige mit vielen Mineralstoffen belasten jedoch den Darm der Bienen in der Überwinterung. Deshalb sind alle dunklen Honige für die Überwinterung gänzlich ungeeignet. Blütenhonige sind hierzu besser geeignet. Es ist jedoch immer noch besser, den Honig gut zu vermarkten und die Bienen mit verträglicheren Futtermitteln einzufüttern. Der Einsatz von billigem Honig zum Einfüttern ist höchst gefährlich. Hierdurch wird oft die Amerikanische Faulbrut übertragen. Diese ist eine anzeigepflichtige Bienen- Brutkrankheit. Kein Bienenprodukt von anderen Imkern oder unbekannter Herkunft den eigenen Bienen verfüttern oder zugänglich machen. Allgemein sind einige Regeln zum Einfüttern zu beachten. Immer erst am Abend das Futter verabreichen. Das Futter nur innerhalb der Beute anbieten. Bei Ablegern oder schwächeren Völkern Fluglochkeile einsetzen.

 

September

Bei jeder Durchsicht immer auf Veränderungen der Brut achten. Amerikanische Faulbrut ist jetzt beim Rückgang der Brutflächen wieder leichter zu erkennen. Je frühzeitiger diese anzeigepflichtige Seuche erkannt wird, desto leichter kann sie wieder getilgt werden. Die Einfütterung sollte bis Mitte des Monats abgeschlossen sein. Die Tages- und Nachttemperaturen sinken stetig und die Futterabnahme lässt dementsprechend nach. Eine Futterkontrolle kann durch ziehen der Waben und abschätzen der verdeckelte Futterflächen erfolgen. Die Varroabekämpfung darf nicht vernachlässigt werden. Immer daran denken, nur starke Völker überwintern gut und bringen auch im nächsten Jahr Honig. Nachdem im September Oktober der Brutvorgang abgeschlossen ist, beginnt der erste eigentliche Wintermonat mit nur wenigen Flugtagen dem November. Der Imker ist nun bemüht, jede Störung vom Bienenstand fernzuhalten. Bei einer Außentemperatur von 12 °C hört der Bienenflug auf. Sinkt die Temperatur weiter ab, schließen sich die Bienen zu einem kugelförmigen Wintersitz, der so genannten Wintertraube zusammen. Die Bienen verteilen sich in ihrem Wintersitz sehr unterschiedlich. Im Außenbereich drängen sie sich dichter als im lockeren Innenbereich, in dem sich auch die Weisel aufhält. Die Temperatur in den Randbereichen darf nicht unter 8 °C absinken. Bienen die längere Zeit dieser Temperatur ausgesetzt sind, sterben ab. Um dies zu vermeiden, findet ständig eine systematische Umschichtung von außen nach innen ab. Wenn deine Bienenvölker im Außenbereich überwintern müssen, dann stell die Beuten auf einen Unterbau der etwa 5cm kleiner ist als die Beutenböden sind. Dann brauchst du keine Mausegitter anzubringen. Denn Mäuse können nicht Überkopf  laufen. Somit haben deine Bienen es etwas leichter den Müll zu entfernen und kommen schneller mit dem Pollen den sie noch mühsam finden ins Volk.