Eine kurze Geschichte . . . . . . .
Gehen wir doch einmal 130 Millionen Jahre in der Zeit zurück. In dieser lang zurückliegenden Ära breiteten sich auf den Kontinenten grüne Wälder aus. Die Herrschaft der Dinosaurier war auf dem Höhepunkt angekommen. Es war auch die Blütezeit der Flugsaurier. Aber kein Summen der Bienen war zu hören. Es gab auch keine Blumen, keine Orchideen, Butterblumen oder Kirschblüten. Die Pflanzen waren fest verwurzelt. Die Vermehrung in Form der Bestäubung stellte ein Problem dar. So blieb nur die Möglichkeit den Pollen durch den Wind zu übertragen. So gingen 99,99 % der Pollen dadurch verloren, dass sie auf den Boden vielen oder aufs Meer hinaus geweht wurden. Doch die Natur verabscheut Verschwendung, so war es nur eine Frage der Zeit, dass es eine bessere Lösung in Form von Insekten hervorbrachte. Diese Insekten nutzten die Pollen als Nahrung und auf der Suche danach flogen sie von Pflanze zu Pflanze und transportierten unabsichtlich den Blütenstaub der auf ihrem Körper oder in den Gelenken der Segmente haften blieb.
Damit hatte eine Wechselbeziehung begonnen, die das Erscheinungsbild der Erde verändern sollte. Die Insekten mussten die unscheinbaren braunen und grünen Blumen in all dem Laub der Bäume erst einmal suchen. Also war es von Vorteil, wenn die Pflanzen auf ihre Blüten aufmerksam machen und somit schneller gefunden werden. Somit begann wohl die erste und längste Werbekampagne in der Geschichte unserer Erde. Die Pflanzen fingen an um die Aufmerksamkeit der Insekten zu konkurrieren, entwickelten leuchtende Farben, Muster und komplizierte Formen. Und die Pflanzen entwickelten noch einen Trick. Als zusätzliche Belohnung produzierten sie zuckerreichen Nektar. Die Insekten entwickelten lange röhrenförmige Mundwerkzeuge um diesen Nektar aufzusaugen. Die am stärksten spezialisierte und erfolgreichste Gruppe waren die Bienen, bis heute die fleißigsten Nektar- und Pollensammler. Alle Bienen ernähren sich ihr Leben lang ausschließlich von Pollen und Nektar. Die Weibchen sammeln die Nahrung, speziell auch für den Nachwuchs, der schwach, schutzlos und nur eingeschränkt bewegungsfähig ist. Irgendwann fingen sie an Vorräte anzulegen und mit Pollen aufzustocken. Pollen ist energiereich und eine willkommene Nahrungsergänzung.
Vor etwa 65 Millionen Jahren kam es dann auf der Erde zu katastrophalen Veränderungen. Wissenschaftler gehen vom Einschlag eines Meteors aus. Staubwolken verdunkelten das Land und die Temperaturen sanken unter den Gefrierpunkt. Die großen Lebensformen starben aus. Aber die Vertreter kleinerer Arten überlebten. Auch die Blütenpflanzen überlebten, wahrscheinlich als ruhende Samen.
Jetzt sind wir in der heutigen Zeit angelangt. Es gibt etwa 25000 Spezies von Bienen, die zu den die zu der erfolgreichsten Insektenordnung der Hautflügler gehört.
In den letzten 1000 Jahren sind sie jedoch rapide gesunken, da der Mensch das Gesicht unseres Planeten verändert. Sie sterben, weil ihre Lebensräume vernichtet werden. Hinzu kommen noch Monokulturen und durch die Globalisierung eingeschleppte Parasiten. Unsere Sorge sollte dem Verlust dieser kleinen Tiere gelten. Sonst geht es uns wie den Chinesen. Dort werden die Blüten von Menschen Hand bestäubt. Aus den ersten Blüten werden die Pollen gesammelt und in kleine Gläser gefüllt. Ein Mensch bindet sich eine buschige Feder an einen Stab, klettert auf den Baum, taucht die Feder in den Pollen und benetzt damit die anderen Blüten. Bei uns gibt es zum Glück noch Bienen, welche diese Bestäubung übernehmen. Sie bestäuben, tragen Wachs und Pollen in ihre „Beute“. Die Beute ist die Unterkunft dieser Tiere. Wir sollten ihnen helfen sich besser orientieren zu können. Vielleicht haben sie es schon einmal gesehen, dass die Beuten farbig angestrichen sind. Als Orientierungshilfe gibt es fünf Farben, die die Bienen unterscheiden können: UV- freies Zinkweiß, gelb, rot (= schwarz), UV -freies Kobaltblau und UV- haltiges Helioblau.
Bienen auf der Weidenblüte und am Flugloch der "Beute"
Freund der Bienen : Frank Dommenz